Die anfänglichen Probleme sind hoffentlich behoben. Vollen Mutes verlassen wir Fehmarn in Richtung Dänemark. 

Der erste Schlag geht am Donnerstag, den 17.5. nach Gedser. 

 

Der Wetterbericht sagte 4 Windstärken aus nordwest voraus, der sich im Laufe des Tages abschwächen sollte. Also paßte es mit unserem Kurs. Es kam aber anders. Im südlichen Landschutz der Insel Fehmarn ließ es sich trefflich segeln.  Dann ging es aber los. Zunächst merkten wir die Windstärke durch den raumen Wind gar nicht so deutlich. Für die Nichtsegler, der Wind kam schräg von hinten. 

Die von achtern heranrollenden Wellen erreichten eine Höhe von ca. 2 Metern. Unsere Geschwindigkeit lag weit über der theoretisch zu erreichenden Rumpfgeschwindigkeit. Mit bis zu 8 Knoten rauschten wir durch die See.

Es wurde schon lange Zeit zu Reffen. Also das erste Reff ins Groß. Das Schiff gierte wie verrückt und war kaum auf Kurs zu halten. Nun das zweite Reff eingebunden. Bei den Wellen ein wirklicher Eiertanz. Auch die Fock wurde ein Drittel eingerollt. Jetzt war das Schiff vernünftig zu steuern. Unsere Geschwindigkeit lag immer noch über 6 Knoten. Der Steuerautomat war nutzlos, gegen den Versatz des Schiffes durch die Wellen war er viel zu schwach und langsam. Also hieß es, 27 Meilen die Pinne nicht aus der Hand zu geben. Hinzu kam die Kälte und das überkommende Wasser. Wir waren völlig fertig.

Dann kam die Hafeneinfahrt von Gedser. Auf den Wellen getragen und vom Wind gescheucht sausten wir in den Hafen, der überhaupt nicht windgeschützt war. Mit Hilfe anderer, konnten wir aber mit etwas "Theater" im Wind liegend längsseit anlegen.

 

Gedanken an das Aufgeben des Segelns, wie sie bei der Quälerei auf See ausgesprochen wurden, wurden beim  Anlegerbier, das aus Bitterlemon und einem ordentlichen Schuss Wodka bestand, schnell verworfen. Wir zahlten 140 Kronen plus Duschen. (in Euro wird der Betrag etwa durch 7 geteilt)

 

Am nächsten Tag sollte es nach Klintholm auf der Insel Mon gehen.  Die Wettervorhersagen sprachen von 2-3 Windstärken aus Nordwest. Es sollte ein angenehmes Segeln am Wind werden. Doch wieder kam es anders. Der Wind blieb aus. Wir motorten 34 Seemeilen mit 5 Knoten und Selbststeuerautomat. Entspannung war angesagt. Selbst ein abwechselndes "Mittagsschläfchen" war drin. Die Sonne schien und hinter der Sprayhood war 32 Seemeilen Sonnenbaden angesagt.

Was uns jedoch auffiel, noch 5 Meilen vor der Küste war immer noch kein Land in Sicht. Was für ein Dunst, dachten wir uns. Doch dann kam er, plötzlich verschwanden wir in einem fetten Seenebel. Ich nahm die Geschwindigkeit raus und machte mit einer Stadionfanfare immer wieder ordentliche Signaltöne. Das Ausschauhalten war für die Augen sehr anstrengend. Auf dem AIS sahen wir von steuerbord kommend ein Schiff auf Kollisionskurs, das aber dann in Richtung Hafeneinfahrt abdrehte. Haarscharf fuhren wir an Fischernetzen vorbei. Das sahen wir jedoch erst später vom Hafen, als sich der Nebel aufgelöst hatte. Noch 500 Meter vor dem Ort waren wir noch völlig im Nebel gefangen. Dann plötzlich erschien der Ort. Hell angestrahlt durch die Sonne. Ein großer, bunter Ort mit einer bestimmt 1 km langen Küstenlinie. Die Hafeneinfahrt lag ca. 200 Meter unmittelbar vor uns. Beeindruckend. War das eine Suppe !

Was haben nur die Seefahrer der Vergangenheit gedacht, wie haben sie reagiert. Wir heute mit Plottern verschiedener Systeme, AIS und aktuellen Seekarten. Man mußte schon mal dran denken. 

Klintholm ist ein schöner, kleiner Ort an der Südküste von Mon mit noch etwas bestehender Fischerei. Aber ansonsten hat man ihn mit einer Stunde Fußmarsch erkundet und, wir wollten ja weiter...

 

Der Sandstrand von Klintholm

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hallo Schweden, wir freuen uns

 

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