.. es fehlte etwas.

3 Monate auf unserem Schiff, ohne unsere Kinder, unsere Enkelkinder, unsere Freunde und die sonst gewohnte Umgebung. Jetzt sind  wir wieder zuhause und haben alles. Die Kinder und Enkelkinder wurden in den Arm genommen, Freunde wurden besucht und Partys wurden auch nicht ausgelassen.

Der Wasserrohrbruch mit nassen Wänden wurde repariert, auch die Spülmaschine wieder zum Laufen gebracht und alle die alltäglichen Niggeligkeiten, es war alles wieder da. Was sollte da noch fehlen. Das Leben und die Zeit war ausgefüllt.

Wir grübelten, warum hatten wir das Gefühl, noch nicht angekommen zu sein. 

Kein Wetterbericht, keine Windvorhersagen und die davon abhängige Routenplanung, die gemeinsamen Diskussionen über Vor- und Nachteile der Route, die Risiken, nichts war mehr nötig. Die Trinkwasserversorgung, die noch vorhandene Kapazität der Batterien, die Entsorgung des Schmutzwassers, wie sieht es mit dem Dieseltank aus, - all diese Dinge waren Bestandteile unserer gemeinsamen täglichen Planungen gewesen.  Genau das fehlte uns. 

Gut überlegt und schnell entschlossen packten wir am Sonntag, den 12.8. unsere Sachen und fuhren wieder nach Lübeck. 3-4 Wochen hatten wir noch Zeit.  Vorher mußte ich aber noch am Morgen zu unserem Masseur, der mir zum zweiten Mal in der Woche den Rücken einrenken mußte.  Er quengelte immer noch, aber es würde schon gehen. 

Das Schiff wurde beladen und am Montag sollte es mit fantastischem Wind 34 Seemeilen mal wieder nach Fehmarn gehen. Als wir nach 10 SM Travemünde erreicht hatten, meldete sich wieder der verd.. Rücken. Das Ende vom Lied, wir blieben noch zwei Nächte mit Schmerztabletten und entschieden dann mit Tränen in den Augen, dass es so nicht weiter geht.

Traurig fuhren wir zurück zu unseren Hafen, die Saison war für uns beendet. 

Das Schiff wurde winterfest gemacht und aus dem Wasser genommen.

Da hängt es nun...

Abschließend möchten wir noch einmal unseren Törn als Gesamtes reflektieren. Es war für uns ein solch einmaliges Erlebnis, diese Enge auf dem Boot, diese Zweisamkeit zwischen uns , das sofortige Bewältigen und Aufarbeiten von schönen, aufregenden und auch manchmal kritischen Momenten, das alles machte es aus.

Einen Fehler begingen wir, wir waren zu früh in die Nähe unseres Heimathafens gekommen. Hier kam dann der Wunsch auf, nach Haus zu fahren um irgendwelche, vermeindlich wichtigen Dinge  erledigen zu müssen oder Termine wahrzunehmen. Nachträglich gesehen, - nichts war wirklich "wichtig". Aber jetzt ist es wie es ist.

Wir sind froh darüber, diese Erlebnissse aufgeschrieben zu haben, um sie dann in den kalten Wintermonaten noch einmal lesen und erleben zu können. 

 

Wenn ihr auch etwas Spaß daran haben konntet, würde es uns freuen.

 

Die Planungen für das nächste Jahr sind schon in Arbeit..

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